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In Lernfeld 2 werden mithilfe des Leistungsportfolios eines Systemhauses wie der JIKU IT-Solutions GmbH IT-Spezifikationen detaillierter in den Blick genommen. Aufgrund der schnellen technischen Entwicklung ändern sich Details und Voraussetzungen zu IT-Systemen und IT-Zubehör rasant.
Die angegebenen Informationen, Hinweise und Spezifikationen dienen dazu, sich ein vergleichendes Be wusstsein zu erarbeiten und nach aktuellen Entwicklungen zu recherchieren. Um Kundenaufträge sorg- fältig bearbeiten zu können, werden in diesem Lernfeld die verschiedenen Komponenten der Arbeits platzcomputer unterschieden, bevor das Vorgehen bei Bedarfs- und Anforderungsanalysen eingehend betrachtet wird.
2.1 Eine Einführung in die IT für Arbeitsplätze geben
IT-Kenntnisse für den beruflichen Einsatz in den IT-Berufen sind nicht nur auf technische Aspekte be- grenzt. Viele unterschiedliche Unternehmen sind daran beteiligt, IT-Systeme, Anwendungen und Dienst- leistungen für den Computereinsatz zu entwickeln, zu vermarkten, zu beschaffen, zu installieren, einzu- setzen und zu schulen. Mitarbeiter in IT-Abteilungen werden somit sowohl mit technischen Aufgaben betraut als auch an organisatorischen und kaufmännischen Vorgängen beteiligt. Mitarbeiter der IT-Berufe müssen unterschiedliche Anforderungen an IT-Systeme beachten. Dazu gehören nicht nur technische Spezifikationen und die Konfiguration anforderungsgerechter Systeme. Zudem müssen Mitarbeiter orga- nisatorische, wirtschaftliche, ergonomische und gesundheitliche sowie sicherheitsrelevante Aspekte beachten und berücksichtigen.
2.1.1 Eine Einführung in Grundfunktionen des Computers geben
Datenverarbeitung und IT-Systeme sind in den meisten Arbeitsbereichen nicht mehr wegzudenken. Man stelle sich einmal vor, in den Betrieben würden die IT-Systeme komplett oder teilweise ausfallen. Betriebe sind heute bestrebt und sogar aus unterschiedlichen Gründen (Wirtschaftlichkeit, Wettbewerb, neue Produkte und Dienstleistungen, siehe Lernfeld 1) gezwungen, immer mehr und bessere IT-Systeme einzu- setzen.
Ziele der Datenverarbeitung
5. Mehr und schnellere Informationen über Vorgänge (besseres Informationssystem) 6. Bessere Kommunikation durch die Integration und Vernetzung von Aufgaben und Funktionen 7. Höhere Wirtschaftlichkeit durch geringere Personal- und Sachkosten
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Computer sind heute in der Lage, unvorstellbare große Datenmengen (Big Data) in kurzer Zeit zu verarbeiten und als Ergebnis für Entscheidungen an Systeme und Menschen auszugeben. Bei der Arbeit mit dem Computer geht es darum, Daten über eine Eingabeeinheit zu erfassen, diese Daten entsprechend einem Programm (Software) zu verarbeiten und die verarbeiteten Daten über eine Ausgabeeinheit (z. B. Bildschirm, Drucker, Netzwerk) auszugeben.
Das Grundprinzip der Datenverarbeitung wird umschrieben mit: E(Eingabe)-V (Verarbeitung)-A (Ausgabe)
Zur Verarbeitung der Daten benötigt jeder Computer eine Zentraleinheit. Die Leistungsfähigkeit der Zentraleinheit des Computers entscheidet wesentlich über die Leistungsfähigkeit des Computersystems. Die Geräte zur Eingabe, Ausgabe und Speicherung der Daten werden als Peripheriegeräte (Peripherie = Umgebung, hier: zur Zentraleinheit) bezeichnet. Für die Funktion eines Computers werden die Zentral- einheit und mindestens zwei Peripheriegeräte (eine Eingabe- und eine Ausgabeeinheit) benötigt.
Hauptbestandteile der Zentraleinheit sind die CPU (Central Processing Unit, auch: Prozessor) und der Arbeitsspeicher. Ein (möglichst großer) Arbeitsspeicher steht für die Zwischenspeicherung der Pro- gramme und Daten zur Verfügung. Ein häufig genutztes Eingabegerät ist die Tastatur. Externe Speicher- einheiten wie die Festplatte, ein USB-Speicherstick oder eine Speicherkarte dienen der Speicherung (Sicherung) von EDV-Programmen (Software) und Daten. Der Computer wird für viele verschiedene Aufga- ben und Anwendungen eingesetzt. Jede Anwendung erfordert eine bestimmte Hardware. Ein Computersys- tem (Gerätezusammenstellung mit Betriebssystem und Anwendungssoftware) für ein ganz bestimmtes Anwendungsgebiet bezeichnet man als Konfiguration. Je nach Anwendung werden Geräte und Komponen- ten ausgewählt und zur „maßgeschneiderten” Konfiguration zusammengestellt. In den folgenden Kapiteln werden viele Geräte und Komponenten näher erläutert.
Konfiguration
✓ Kompetenzcheck
Geben Sie mit eigenen Worten Beispiele, warum die Erreichung der Ziele der Datenverarbeitung wichtig sind.
2 Was ist richtig?
a) Ein Computer funktioniert auch mit nur einer Eingabeeinheit und einer Ausgabeeinheit.
beim Ausschalten der Verarbeitungseinheit die Daten gelöscht werden und es keine Ausgabe gab.
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2.1.2 Bedeutende Entwicklungsschritte in der Computertechnik
Die Computertechnik hat insbesondere seit den 1980er-Jahren mit der Entwicklung der Mikrocomputer eine rasante Entwicklung genommen. Alle mit Entwicklung, Handel, Beratung und Support von IT unmit telbar beschäftigten Menschen mussten sich laufend mit neuen Entwicklungen auseinandersetzen und prüfen, ob diese auch langfristig Bestand haben werden. Viele Pioniere und Start-up-Unternehmen haben in der Vergangenheit diese Entwicklung erst möglich gemacht. Viele neue Pioniere und Start-ups werden diese heute und zukünftig fortsetzen.
Für Deutschland sind nicht nur die Gründer des größten Softwareunternehmens SAP besonders herauszustellen, sondern z. B. auch der Lüneburger Marco Börries. Ihn hat mit 16 Jahren die Begeisterung um die Entwicklung von Software derart ergriffen, dass er so jung eines der besonderen Soft- wareunternehmen der Welt gründete. Er machte Microsoft Konkurrenz, entwickelt wie Microsoft Office-Programme und eine bekannte Finanzsoftware. Er verkaufte sein Unternehmen weiter und ermöglichte so, dass die Office-Programme heute als Open-Office vielen Anwendern kostenlos zu Diensten sind.
Das folgende Schaubild soll aufzeigen, dass diese Entwicklung von einer großen Leistungssteigerung der Computertechnik und einem großen Preisverfall pro Leistungseinheit befördert wurde. Seit den 1980er- Jahren konnte die Schnelligkeit der Computersysteme in etwa um das Viertausendfache gesteigert werden. Die Speicherkapazität des Arbeitsspeichers wurde etwa um den Faktor 1 Million erhöht. Es wurden die ersten Quantencomputer getestet und lassen einen weiteren großen Leistungsschritt erwar- ten. Auf der anderen Seite ging die Entwicklung mit einer großen Senkung der Hardware-, Speicher- und Kommunikationspreise und -kosten einher, was für die Anwender den Kauf neuerer Systeme beförderte, aber für Hersteller und Anbieter auch besondere Herausforderungen waren.
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Technologietreiber in der IT- Informationstechnologie
Konrad Zuse und Von-Neumann-Rechner-Architektur
Von Neumann entwickelte in den 1940er-Jahren das Referenzmodell einer Architektur für Com- puter, wonach ein gemeinsamer Speicher sowohl Computerprogrammbefehle als auch Daten hält. Mit der „Von-Neumann-Architektur” war es möglich, Änderungen an Programmen sehr schnell und ohne Änderungen an der Hardware durchzuführen. Komponenten wie Rechenwerk für Berechnungen und logische Verknüpfungen, ein Steuerwerk für die Programmverarbeitung, ein Arbeitsspeicher für Programm und Daten, ein Bus-System für die Kommunikation sowie ein Input/Output-System für die externe Datenkommunikation (Tastatur, Monitor) bestimmten die Architektur, die bis heute Prozessorarchitekten berücksichtigen. Konrad Zuse hatte ähnliche Überlegungen angestellt, sich patentieren lassen und 1941 den ersten funktionsfähigen Digital- rechner der Welt gebaut.
IBM
Das Unternehmen IBM (International Business Machines Corporation) hatte weltweit bis zur Marktdurchsetzung der Mikrocomputer eine marktbeherrschende Stellung bei Computern all- gemein, ist heute in der Hochtechnologie noch einer der Technologieführer. Zurück ging das Unternehmen auf Hermann Hollerith, der Ende des 18. Jahrhunderts mit der Erfassung und Auswertung von Lochkarten große Rechenaufgaben wie Volkszählungen löste. Anfang 1960 wur- den die ersten transistor basierten und speicherprogrammierbaren Rechner sowie elektrischen Schreibmaschinen auf den Markt gebracht, ab 1965 Großrechner und mittlere Rechner (Mini- computer) als Mehrplatz Computer mit Anschluss von nicht intelligenten Terminals. Bei Mini- computern konnten auch andere Unternehmen wie DEC kleinere Marktanteile gewinnen. Der Bedarf an diesen Geräten sicherte IBM die Marktstellung mit der berühmten AS/400 und Folge- systemen bis in die 2000er-Jahre. In dieser Zeit konnte sich die Mikro Computertechnologie auch bei vernetzten Systemen immer weiter durchsetzen. IBM hat wegen des großen Preisverfalls und der damit einhergehenden geringen Margen mittlerweile seine Mikrocomputer Sparte an Lenovo verkauft, heute aber bei Hochleistungsrechnern mit den leistungsstärksten Prozessoren (z. B. 384 Cores) oder einem Arbeitsspeicher von 64 TB sowie bei der Umsetzung leistungsstarker Anwendungen und IT-Projekte immer noch eine herausragende Technologiestellung.
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Mikroprozessoren in Mikrocomputern und Personal Computern
Anfang der 1980er-Jahre haben Start-ups (z. B. Apple, Commodore) den großen Bedarf nach kleineren Personal Computern für einen vielseitigen Einsatz erkannt und eine große Erfolgs geschichte der Mikrocomputer in Gang gesetzt, die vom damaligen Computermarktführer IBM zunächst unterschätzt wurde. Mit dem Markteintritt von IBM und der Möglichkeit, einen Stan- dardmikrocomputer (mit Intel-Chip und Microsoft-Betriebssystem) auf den Markt zu bringen, wurden von vielen Firmen solche immer preiswerter angeboten und nach Moores Gesetz etwa alle 18 Monate in ihrer Leistung verdoppelt. Andere Unternehmen wie Apple konnten, zunächst im Nischenbereich, ein anderes Marktsegment (z. B. bei Apple in der Bildbearbeitung, in Design und Bedienung) ansprechen. Insbesondere in den USA kamen Apples benutzerfreundliche Com- puter mit eigenem Betriebssystem und passender Software schon sehr früh gut an, in Europa mehr Microsoft-Produkte, getragen als Standard von vielen unterschiedlichen Herstellern und Entwicklern. Entsprechend der rasanten Entwicklung mussten alle Komponenten und Geräte weiterentwickelt werden. Durch bessere Technik konnten neue Anwendungen entwickelt werden oder umgekehrt aufgrund neuer Anforderungen (bessere Grafik und Windows-Oberfläche, Druckertechnologien, Internet etc.) Technologien verbessert werden. Es entwickelte sich eine große Start-up-Initiative, die bis heute anhält. Durch die Server-Client-Technologie konnte sich Mikrocomputertechnik auch in großen Rechnernetzen und selbst in Rechenzentren durch- setzen. Durch Cloud-Technologien kommen neben Microsoft auch neue Marktteilnehmer, z. B. Google, dazu, eigene Computer im ganz neuen Technikdesign zu entwickeln.
Chipherstellung und CPU-Anbieter
Silicium hat sich bis heute als Basismaterial für die Herstellung von Chips bewährt. Indem es gelang, Transistoren mit ihrer Architektur immer dichter auf Chips aufzubringen, konnte die Leistung der CPU einschließlich weiterer steigernder Maßnahmen bis heute um mehr als das 4000-fache gesteigert werden, die Strukturdichte der Chips im Nanobereich (nm) z. B. in den letzten 20 Jahren um fast das 40-fache verkleinert werden. Durch den harten Wettbewerb haben sich bei Prozessoren nur noch Intel und AMD als federführend erhalten. Die anderen Prozessor- hersteller konnten sich als Lizenzanbieter und für Zusatzkomponenten, z. B. Grafikkarten, etab- lieren. Mit der Leistungssteigerung der Chips und Prozessoren gingen die Leistungsverbesse- rungen in der Architektur, in den Controllern, Speichermodulen und Schnittstellen einher. Intel als größter Prozessorhersteller und AMD als kleiner und wendiger Mitbewerber machen sich mit unterschiedlichen Architekturen und der Schaffung neuer Standards die Technologieführer- schaft streitig, siehe Kapitel 2.1.3.
Neuerungen in Software und Softwareentwicklung
Immer schnellere Computer forderten auch immer komplexere und schnellere Betriebssysteme. Benutzerfreundliche Software mit immer mehr Funktionen konnte nur mit immer komplexeren und größeren Programmen laufen. Besonders beeindruckend ist, dass sich freie und in Gemein- schaft entwickelte Open-Source-Software seit den 1980er-Jahren durchsetzen konnte.
Der Druck nach schnellerer Softwareentwicklung immer bedienungsfreundlicherer Software führte zum Rapid Prototyping, zur Low-Code-Programmierung, zur Modularisierung, zur objekt- orientierten Programmierung, zum Projektmanagement und zur agilen Softwareentwicklung. Große Entwicklungsschritte in der Vergangenheit wurden durch die Entwicklung von beson- deren Softwareanwendungen wie Datenbankprogramme (z. B. Oracle, MySQL), ERP oder CRM geschaffen.Virtualle Realitäte, 3D-Anwendungen, und künstliche Intelligenz sind aktuell neue Anforderung, die Softwareentwickler zu neuen Techniken und Methoden führen.
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Internet- und Cloudtechnologien sowie mobile Techniken verändern die IT
Internettechnologien und mobile Technologien haben seit den 1990er-Jahren dynamisch die Informationstechnologien verändert. Dies war u. a. dadurch möglich, dass Nutzer neue Techno- logien immer günstiger kaufen konnten, Technologien immer benutzerfreundlicher wurden, Suchtechnologien von Google oder soziale Medien und Portale so gut akzeptiert und benutzt wurden. Dazu kam, dass im E-Commerce das breite Angebot von Internetshops und anderen E-Business-Anwendungen relativ schnell den Markt eroberten. Kleine Unternehmen erkannten, dass sie sich durch das Internet in nur wenigen Jahren zu Unternehmen von weltweiter Größe und Bedeutung entwickeln oder skalieren können. Es zeigte sich schnell, z. B. am Beispiel von Amazon, dass Größe und Marktführerschaft im Internet der vielen Mitbewerber wichtiger sind als schneller Gewinn. Die Forderungen nach Mobilität, Vernetzung und Kommunikation haben Cloud-Technologien gefördert. Immer mehr werden Plattformen, Anwendungen und Daten in die Cloud und an den Rand des Internets (Edge) verlagert und damit auch ganz andere Möglich- keiten der Zusammenarbeit geschaffen.
Künstliche Intelligenz (KI), Artificial Intelligence (AI)
Autonomes Fahren, intelligente Assistenten in allen Lebens- und Arbeitsbereichen als eingebet- tete Systeme oder loT (Internet of Things, vernetzte computergesteuerte Teile), automatisierte Produktion, weltweite Logistik, Forschung auf der Basis großer Datenmengen sowie ganz neue Produkte und Verfahren, die heute noch nicht erdacht oder erst im Planungsstadium sind, kön- nen durch künstliche Intelligenz der IT ermöglicht werden. Da damit auch disruptive Verände- rungen (Abkehr von geläufigen Verfahren) anstehen, muss die Politik dafür Sorge tragen, dass diese Techniken unter größter Einhaltung der Menschenrechte umgesetzt werden. Da sich damit auch vorhandene Arbeits- und Lebensumgebungen der Menschen ändern, müssen rechtzeitig Maßnahmen zum Ausgleich, zur Anpassung und Mitnahme entwickelt werden. Ein Verzicht auf diese Technologien wird keine reale Option sein.
Zukunft voraus
Unsere Welt wird sich durch neue Technologien in den nächsten 20 Jahren sehr verändern. Gerade hat Google mit seinem Quantencomputer für Furore gesorgt, als damit nach eigenen Meldungen ein Problem in 200 Sekunden gelöst wurde, für das der schnellste Superrechner der Welt ca. 10000 Jahre benötigt hätte. Quantencomputer können mit QBits nicht nur die Werte 0 oder 1 annehmen, sondern durch Überlagerung von Quantenzuständen auch jede beliebige Kombination aus 0 und 1. Quantencomputer sollen Dank ihrer extremen Rechengeschwindigkeit überall dort zum Einsatz kommen, wo daten- und rechenintensive Aufgaben warten, etwa in der Medizin, der Materialforschung oder bei logistischen Planungen im Handel.
✓ Kompetenzcheck
1 Geben Sie an, welche besonderen Leistungen Pioniere der IT berühmt gemacht haben.
2 Beschreiben Sie das Schaubild auf S. 121 mit eigenen Worten.
3 Bearbeiten Sie im Arbeitsbuch die Aufgabe 2 der Lernsituation 1.
Pag 1242.1.3 Entwicklungstrends präsentieren
Der Markt der IT-Systeme, Produkte und Dienstleistungen ist sehr vielfältig. Fast täglich kom- men neue Produkte auf den Markt und Internetportale von IT-Verbänden, Informations- und Medienplattformen und Portale zur Information der Unternehmer berichten über die neuesten Trends.
Kompetenzcheck
Recherchieren Sie nach IT-Trends und präsentieren Sie diese. Geeignete Quellen sind z.B. www. bitkom.org, www.com-magazin.de, www.computerworld.com, www.innovative-trends.de, www.it- business.de, www.it-zoom.de, www.softselect.de oder www.zdnet.de
2.1.4 Komponentenhersteller und Systemarchitekturen präsentieren
Auch IT-Unternehmen wie Apple, Microsoft, Intel, AMD, Google, SAP und viele mehr sind als große Unter- nehmen gezwungen, Partnerschaften zu bilden, sich an Industriestandards zu halten und gemeinsam neue Standards zu entwickeln. Nicht wenige große Unternehmen gehen dabei sehr professionell vor und bilden digitale Ökosysteme” (siehe Kapitel 1.3.5), um im IT-Markt besser zu bestehen und schneller neue IT-Produkte zu entwickeln.
Technische und wirtschaftliche Ökosysteme von IT-Herstellern
Kompatibilität
Kompatibilität bezeichnet die Verträglichkeit von Komponenten (Schnittstellen, Funktionen, Fehler- freiheit).
Aufwärtskompatibilität = Vorgängerversionen funktionieren mit Nachfolgeversionen Abwärtskompatibilität = neuere Komponenten funktionieren mit Vorgängerversionen
Nur wenn die Systeme untereinander kompatibel sind, lassen sie sich auf dem Markt flexibel und in großem Umfang einsetzen. Unternehmen können nicht jedem alle Produkte und Leistungen anbieten. Die folgende Kurzdarstellung soll an den Beispielen der Unternehmen Apple, Intel, Microsoft, AMD und ARM deutlich machen, wie Unternehmen bemüht sind, unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden und Marktsegmente für ihre Produkte festzulegen.
IT-Hersteller und Technologieanspruch
Apple
Unternehmensphilosophie ist, Computer mit möglichst hoher Leistung, großem Bedienungs- komfort, bester Hard- und Softwareergonomie, hohem Sicherheitsanspruch, schönem und schlankem Design für den mobilen Einsatz in unterschiedlichen Leistungstypen und -klassen, anzubieten. Diese sollen möglichst im eigenen Ecosystem mit Partnern hergestellt werden. Sie sollen in gehobenem Preissegment angeboten werden (Premiumanbieter). Im Segment der Bild- und Videobearbeitung haben Apple-Systeme einen sehr hohen Marktanteil errungen und auch bei mobilen Systemen eine herausragende Bedeutung.
Wichtige Leistungsspezifikationen bei Apple: Viel Prozessorleistung, z. B. bisher Intel XEON Pro- zessor mit 28 Cores, 4,5 GHz Turbo Boost, leistungsstarke Arbeitsspeicher, (2933 MHz DDR 4 ECC), bis zu 66,5 MB Cache, bis 32 GB Speichervolumen, leistungsstarke Super SSD-Speicher (Solid-State-Drive). Apple hat 2020 angekündigt, zukünftig eigene Prozessoren zu entwickeln und diese zukünftig auf die ARM-Risk-Architektur (s. u.) auszurichten. Die CPU soll neben neuem Power-Management und einem abgesicherten Speicherbereich „Secure Enclave” auch eine ei- gene GPU-Einheit enthalten.
Eine weitere Partnerschaft wurde bereits mit ARM (siehe unten) gepflegt. Der Wettbewerb im Prozessorbereich wird dadurch erhöht. Passend dazu ein leistungsstarkes Soundsystem für dy- namischen Raumklang, mehrere eingebaute Mikrophone für klare und authentische Aufnahmen oder selbst als Retina bezeichnete Displays mit so hoher Punktdichte, dass einzelne Punkte nicht zu erkennen sind, mit einer schnellen und hohen Grafikleistung durch eine eigenständige Pro GPU und 4 GB DDR5 Grafikspeichern. Das Fingerprint-System unterstützt den Sicherheitsan- spruch durch die Sicherheitssperre über die Tastatur.
Da MacOS speziell für Apple-Computer entwickelt wurde, harmonieren Hardware, Betriebs- system und Anwendersoftware weitgehend miteinander. Dies führt zu weniger Abstürzen und weniger Malwareangriffen. Das Betriebssystem sorgt für einen schnellen und sehr benutzer- freundlichen Betrieb, eigene Apps und speziell für das Betriebssystem entwickelte Software ermöglichen eine intuitive Bedienung. Mit „Siri” steht ein Kl-System zur Verfügung, dass laufend ausgebaut wird.
Herausragende Leistungskomponenten (s.o.) überzeugen Anwender, ein eigener App-Store bietet Apps und Services für iPhone, iPad, Mac, Apple TV und Apple Watch. Der Systempreis liegt allerdings wesentlich höher als bei anderen Systemen. Da das System nur begrenzt offen ist, gibt es daher im Vergleich zu Windows-Betriebssystemen wesentlich weniger Auswahl an Soft- ware und Apps. Eigenentwicklungen sind durch Systemeinschränkungen begrenzt. Zubehör und sonstige Extras können nur verwendet werden, wenn Kompatibilität besteht. Mit der Entschei- dung für Apple ist die Bindung an den Hersteller groß. Andererseits kann auch Microsoft Windows für Mac installiert werden oder eine Virtualisierung vorgenommen werden.
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Intel
Intel ist mit einem hohen Marktanteil bei Prozessoren ein Marktführer und hat in Koexistenz mit wichtigen Partnern ein leistungsstarkes Ecosystem, insbesondere mit Microsoft, aufgebaut. Intel ist daher auch Technologieführer, der schnell die passenden Betriebssysteme und Anwender- programme durch Partner im Ecosystem bereitstellen kann. Das Unternehmen lässt viele Kom- ponenten auch in Lizenz fertigen und damit günstig anbieten, bietet eigene Produkte mit hohem Kompatibilitäts- und Sicherheitsanspruch an und ist als Technologieführer immer weit vorne, Intel bietet Prozessoren auch für Apple an. Für das Betriebssystem Microsoft Windows wurden weltweit die meisten Programme angeboten, sodass der Anwender auf eine große Vielfalt zu- rückgreifen kann. Er kann sicherer als bei anderen Systemen sein, dass Systeme, Komponenten und Apps weiterentwickelt werden. Die relativ offene Architektur erlaubt es besser als bei App- lesystemen, Eigenentwicklungen umzusetzen. Durch die Vielfalt an Motherboards, Prozessoren, Speicher und sonstige Komponenten können viele Leistungs- und -preisstufen bedient werden. Offenheit bedeutet aber auch vermehrt Sicherheitslücken, sodass dem Sicherheitsbedarf ent- sprechend ein höherer Aufwand an Zusatzkomponenten eingeplant werden muss. Bei Betriebs- systemen und Prozessoren ist von Bedeutung, ob diese auf 32 Bit oder 64 Bit und mehr ausge- legt sind. Die Speicherkapazität, auf die ein Betriebssystem zugreifen kann, liegt bei 32 Bit auf 4 GB (232), bei 64 Bit sind es 512 GB (264). Bei Einsatz von 64 Bit-Komponenten ist darauf zu achten, dass andere Komponenten kompatibel sind und es passende Treiber gibt.
Microsoft
Microsoft hat mit Windows viele Ideen des Apple-Betriebssystems aufgegriffen und eigene Lösungen für eine gute und schnelle Benutzerführung entwickelt. Windows 10 bietet neben der bekannten Desktop-Ansicht einen Tablet-Modus, der für den Einsatz mit Touchscreens geschaf fen ist. Zum bedienerfreundlichen Anspruch gehören ebenfalls vielfältige Features und Indi- vidualisierungsmöglichkeiten, ein moderner Look, die Sprachsteuerung Cortana und der neue Browser Microsoft Edge, der den altbekannten Internet Explorer ablöste. Passend lassen sich die weltweit eingesetzten und beliebten Office-Programme nutzen. Für diese Programme sind die meisten Mitarbeiter gut geschult, es gibt viele Profianwender und eine gute Entwickler- Community. Je nach Version (Windows 10, Windows 10 Pro und Windows Pro for Workstation) werden zusätzliche Funktionen für Sicherheit, Virtualisierung, Dateimanagement und Fehler- toleranz geboten. Diese Vielfalt in den Möglichkeiten, z. B. als Homeversion, Online-365-Version, Enterprise, Pro- oder Serverversion, dem möglichen Zubehör, den Komponenten und in ver- schiedenen Lizenzen (z. B. Full Packaged, Retail), erfordert Beratung.
AMD-Rechner
AMD und Intel ringen um die Technologieführerschaft bei Prozessoren, obwohl es AMD als klei- nerer Hersteller wesentlich schwerer hat und sich daher attraktive Nischen bzw. Marktsegmente suchen muss. So bietet AMD in etwa gleich schnelle CPU häufig günstiger an. Während ein inte grierter Grafikchip bei Intel eher Standard ist, ist er bei AMD die Ausnahme und den Gamern oder Bildbearbeitern geschuldet, die hier individuell ausstatten möchten. AMD bietet selbst die Radeon-Grafikkarten an. AMD ist im leistungsstärkeren Workstation-Bereich der Spiele- und Multimedianutzer eine Alternative. Auch bei Allround-PC hat AMD sein Marktsegment gefunden und bietet hier ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Die aktuellen Ryzen-3000er-Chips sind für Gamer und verschiedene Nutzergruppen im Multimediabereich attraktiv. Bei AMD heiße
die Desktop-CPU-Familien Ryzen (Sockel AM4) und Ryzen Threadripper (Sockel TR4) mit bis zu 32 Rechenkernen. Für Standard-Apps und Spiele sind High-End-CPU mit mehr als zehn Rechenker- nen allerdings völlig überdimensioniert.
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ARM-Systeme
Das in Großbritannien ansässige Unternehmen hat sich mit seinen RISK-Prozessoren (Reduced Instruction Set Computer) seit Jahrzehnten behaupten können, wird in Lizenz bei Apple verbaut und auch von AMD und Intel lizensiert. Die Architektur zeichnet sich durch einen effizienten Befehlssatz aus, erlaubt eine kompakte Implementierung in einem ASIC-Design und ist gut für Optimierungen im Bereich der Ausführungsgeschwindigkeit und der Stromaufnahme geeignet. Aufgrund ihrer geringen Leistungsaufnahme kommen ARM-Prozessoren vor allem in eingebet- teten Systemen wie Mobiltelefonen, PDA und Routern zum Einsatz. Besondere Bedeutung hat die Architektur bei Smartphones, da sie von allen verbreiteten mobilen Betriebssystemen un- terstützt wird. Bei tragbaren Spielkonsolen besteht eine ähnliche Verbreitung. Ebenfalls findet man die CPU in stationären Geräten der Unterhaltungselektronik oder beim Ein-Chip-System Raspberry Pi. ARM-basierte Laptops mit Windows 10 ARM oder Chrome OS sind schon verfügbar, allerdings müssen Einschränkungen in Kauf genommen werden, wenn Treiber nicht verfügbar sind. Auch im Serverbereich werden ARM-Systeme angeboten.
Lizenzvergleiche
Eine Softwarelizenz ist ein Schutz- und Rechtsinstrument des Herstellers für die Verwendung oder Weitergabe von Software. Nach dem US-amerikanischen Urheberrecht ist jede Software sowohl in Quellcode- als auch in Objektcodeform urheberrechtlich geschützt. Ein Endbenutzer- Lizenzvertrag, auch Endbenutzer-Lizenzvereinbarung, abgekürzt EULA (End User License Agreement) ist eine spezielle Lizenzvereinbarung, welche die Benutzung von Software regeln soll. Texte mit einer EULA werden oftmals zu Beginn der Installation der Software angezeigt, siehe auch Kapitel 2.2.2 (2) und 4.1.2 (3).
Unterschieden werden beispielsweise Home-Anwender und Unternehmen. Es werden z. B. Benutzerlizenzen, Einzellizenzen, Volumenlizenzen oder Abonnementlizenzen angeboten. Allgemein kann man unterscheiden:
Weiterhin sind Marken und Urheberrechte sowie Patentrechte zu beachten. Infos: z. B. www.apple.com, www.lizengo.de, www.lizenzfuchs.de, www.microsoft.com, www.relicense.com
✓ Kompetenzcheck
1 Geben Sie an, warum IT-Unternehmen sich zu „digitalen Ökosystemen” zusammenschließen.
2 Nennen Sie andere Unternehmen, die in den IT-Märkten eine besondere, herausgehobene Stellung haben, Technologieführer sind und erläutern Sie dies.
3 Bearbeiten Sie im Arbeitsbuch mit Aufgabe 3 der Lernsituation 1 ein Kreuzworträtsel.
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2.2 Das Leistungsportfolio im Ausbildungsbetrieb präsentieren
Sie sollen das Leistungsportfolio des Ausbildungsbetriebes kennenlernen.
IT-Systemhäuser wie die JIKU IT-Solutions GmbH (kurz JIKU) statten Arbeitsplätze aller Art mit Informa tions-, Daten- und Kommunikationstechnik aus. Im Lernfeld 1 werden unterschiedliche Branchen und Unternehmenstypen in Wirtschaft und Verwaltung unterschieden. Datenverarbeitung und Informations technik sind für alle Unternehmen wichtig, um die eigenen Geschäftsprozesse technisch und wirtschaft lich zu verwalten sowie möglichst zeitnah mit Geschäftspartnern zu kommunizieren.
Durch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung müssen Systemhäuser auf dem neuesten Stan sein, was die Ausstattung von Arbeitsplätzen mit IT-Technik anbelangt. Unternehmen müssen sich ange sichts des Fachkräftemangels und dem Wunsch nach flexiblen Arbeitsplätzen auf neuartige Arbeitsplätz ausrichten, um alle Kundenwünsche zu bedienen. JIKU gehört zu den innovativsten IT-Systemhäuser und will Kunden gut beraten.
JIKU hat für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche Arbeitsplätze mit IT-Solutions ausgestattet. Auszu bildende können aus den typischen Kundenaufträgen lernen, sollen daher zunächst das Leistungsange bot bzw. -portfolio kennenlernen. Im weiteren Vorgehen werden die einzelnen Systemkomponente näher betrachtet und in ihren Leistungsmöglichkeiten bewertet. Die Aufgaben der Lernsituation 1 in Arbeitsbuch unterstützen die Auszubildenden dabei.
2.2.1 Arbeitsplätze und Arbeitsumgebungen für IT-Systeme beschreiben
Sie sollen typische und moderne Arbeitsplätze kennenlernen und unterscheiden.
Die Arbeitsplätze in Unternehmen, Organisationen und Behörden können sehr vielfältig sein, entspre chend unterschiedlich sind die Anforderungen an die IT-Ausstattung. Um einen ersten Eindruck dazu z erhalten, soll zunächst ein Überblick über unterschiedliche Arbeitsbereiche mit IT-Technik gewäh werden. Als marktgängige IT-Systeme werden einschränkend danach insbesondere Arbeitsplätze in Bür umgebungen und Standardausstattungen näher betrachtet und unterschieden.
(1) Einsatzbereiche der IT-Systeme
IT-Systeme sind kaum aus unserem Privat- und Arbeitsleben wegzudenken. In den 2010er-Jahren ware in erster Linie grundlegende Computeranwendungen in Unternehmen für Office-Tätigkeiten, Auftrag bearbeitung, Rechnungswesen und Lagerhaltung wichtig. Heute werden laufend neue mobile und ve netzte Anwendungen beworben, die unser Arbeitsleben und die Kommunikation miteinander verbesse sollen. Büros werden entsprechend nach neuesten Bürokonzepten umgestaltet, Möglichkeiten für d Arbeiten zu Hause im Homeoffice oder unterwegs geschaffen. Eine schnelle Erreichbarkeit der Tear mitglieder, Projektmanagement und virtuelle Teambesprechungen sind heute ganz normal.
Viel wird heute in der Industrie im Zusammenhang mit der Digitalisierung von der Generation 4.0 gespr chen. Industrieunternehmen müssen ihre Anlagen digitalisieren und vernetzen, um entsprechend d Zielvorstellungen von Industrie 4.0 eine sog. Smart Factory einzurichten. Arbeitsplätze werden mit int ligenten IT-Systemen und kollaborierenden Robotern ausgestattet. In Maschinen, Anlagen und Einrichtungen werden IT-Systeme integriert, sog. „Embedded Systems”, cyber-physische Systeme entwickelt. Privatbereich sind Smart-Home-Anwendungen auf dem Vormarsch.
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Generationenwechsel in der Technisierung
Bereich/ Phase
Industrie
Generation 1.0
Mechanisierung Dampfmaschine, mechanischer Webstuhl, ab ca. 1790
Generation 2.0
Massenproduktion. Elektrisierung, Industrialisierung, ab ca. 1870
Generation 3.0
Automatisierung Elektronik, E-Steuerung, IT-Systeme, ab ca. 1970
Generation 4.0
Cyber-physische Systeme IoT, Netzwerke, Smart Factory, ab ca. 2017
Berufsbilder der IT-Berufe
Cyber-physische Systeme
Verbund informatischer, softwaretechnischer Komponenten mit mechani- schen und elektronischen Teilen, die mit IT-Systemen vernetzt kommunizieren
Smart Factory
Weitgehend digital vernetzte und gesteuerte Fabrik
Smart Home
Weitgehend digital vernetzte und gesteuerte Gebäudetechnik
Kollaborierende Roboter
Industrieroboter, die mit Menschen gemeinsam arbeiten und im Produktionsprozess nicht durch Schutzeinrichtungen von diesen getrennt sind
Embedded Systems
Computer, die zur Steuerung, Verwaltung und Kommunikation in andere Systeme Maschinen, Anlagen, Einrichtungen etc. integriert sind
Anbieter von IT-Systemen müssen sich auf diese Entwicklungen einstellen, Kunden beraten, die richtigen Systeme zusammenstellen und einrichten (konfigurieren). Wurden Unternehmen früher fast ausschließlich von eigenen IT-Systemen und Rechenzentren unterstützt, so werden heute vermehrt IT-System – Dienstleistungen von extern angefordert, z. B. von sog. Cloud-Providern und Internet Hosting-Dienstleistern (siehe Lernfeld 3).
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Das Schaubild soll einen Eindruck davon geben, wie vielfältig die Einsatzbereiche von IT-Systemen sind In Unternehmen sind die Anforderungen unterschiedlich, wenn die Arbeitsplätze mit IT-Systemen fe oder mobil ausgestattet werden sollen. Unterschiede gibt es auch je nach Branchen und Arbeitsschwer punkten, ob Arbeitsgänge häufig oder eher selten ausgeführt werden. Einzubeziehen ist, welche Arbeits wege zu überwinden sind und welche Kommunikationsmöglichkeiten unterstützt werden sollen, Recht liche Anforderungen des Staats und anderer Anspruchsberechtigte (z. B. Lieferanten, Kunden, Banken Gesellschafter, Aktionäre, Mitarbeiter) sind zu beachten. Qualitätssicherung, Umweltschutz, Risiko management, Rechtssicherheit, Datenschutz, Dokumentation aller Vorgänge, Planung und Zertifizierung der Arbeitsprozesse sind heute wichtige Zielvorstellungen, die bei der Einsatzplanung von IT-Systemen eine größere Bedeutung als früher haben (siehe auch Lernfelder 1 und 4).
Einsatzbereiche der IT-Systeme in Wirtschaft und Verwaltung
Unterscheidung in/nach
Einsatzbereiche
Arbeitsplätze (Working Places) von Unternehmen
In Unternehmensräumen (fest oder flexibel), im Außendienst oder als Heimarbeitsplatz (Homeoffice), in Infrastrukturbereichen (z. B. IT-Abteilung, Rechenzentrum) oder Anwendungsbereichen (Fachabteilungen)
Organisationen
Staatliche und nicht staatliche Einrichtungen, Behörden, Ämter, Organisationen
Branchen
Handel, Industrie, Handwerk, Dienstleistung, Gesundheit und Soziales u.a
Erzeugnissen integriert (Embedded System)
Anlagen, Maschinen und Fahrzeuge, Produkte/Systeme mit IT-Komponenten (Datenerfassungs-, Steuerungs-, Verwaltungs-, Kommunikations- systeme), IoT (Internet of Things)
Informationen
Suchmaschinen wie z. B. www.google.de www.metager.de
www.startpage.com www.zapmeta.de https://search.creativecommons.org https://paperball.news
Enzyklopädien, z. B. www.enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de www.wikipedia.de Fachportale der Branchen und technologieführende Unternehmen
(2) Kommunikative und agile Büroumgebungen
Veränderungen in den Bereichen Gesellschaft”, Wirtschaft” und Technologie” führen zu einem stetigen Wandel in der Arbeits- und Bürowelt. Insbesondere neue Technologien und die Forderung nach flexiblen Arbeitsformen haben zu neuen Bürokonzepten geführt. Bei der Analyse der Arbeitsinfrastruktur müssen diese neuen Anforderungen an Arbeitsplätzen und Arbeitsformen sowie Gesundheitsziele berücksichtigt werden. Für bürowirtschaftliche Arbeitsprozesse sind hierbei insbesondere ergonomische, ökologische und gesundheitliche Anforderungen zu berücksichtigen. Elektrisch verstellbare Tische, Arbeitsplätze mit zwei Monitoren und Dockingstationen für Laptops, Plätze zum realen Kommunizieren und zum Vernetzen sind wichtig.
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Bürokonzepte
Neben dem Raumangebot (Lage, Größe, Ausstattung) und wirtschaftlichen Aspekten für Mitarbeiter wichtig: Repräsentanz, Kommunikation, Konzentration und Entspannung
Zellenbüros
In deutschen Büros sind Büroräume wie Zellen entlang an einem Flur als Ein- oder Mehrpersonenbüros am meisten vertreten.
Großraumbüro
Sie brauchen weniger Platz als Zellenbüros, eine Raumgliederung ist flexibel möglich; Lärm, Beleuchtung und Belüftung sind eventuell problematisch; heute sind sie Open-Space-Büros mit Bürolandschaften.
Kombibüro
Sie bestehen aus Einzelbüros entlang der Fassade, dazwischen liegendem Gemeinschaftsraum sowie Aufenthalts- und Ruhezonen.
Reversibles Büro
Reversibel” heißt rückgängig zu machen”; bedeutet hier: flexible Nutzung für unterschiedliche Büroformen und die schnelle Änderung bei Bedarf. Dazu
tragen spezielle, leicht umzubauende Raumgliederungs- und Trennwandsysteme und leichte und flexible Büromöbel bei.
Non-territoriales Büro
Büroarbeit an unterschiedlichen Arbeitsorten (beim Kunden, in der Bahn u.a.). reduzierte Anwesenheit der Mitarbeiter im Büro, insgesamt weniger Arbeitsplätze als Mitarbeiter nötig und damit Einsparung von Kosten. Mitarbeiter können einen geeigneten Arbeitsplatz nach Bedarf wählen. Die Aufbewahrung der Unterlagen und Arbeitsmittel erfolgt in leicht zu transportierenden, persönlich zugeordneten Rollcontainern oder Schränken. Die Zuordnung der Mitarbeiter zu den Arbeitsplätzen erfolgt durch Organisationsmittel (z. B. digitale Belegungspläne).
Business-Club
Verbindung von Kombibüro und non-territorialem Büro mit einer offenen Büro- landschaft für Kommunikation und Kooperation, es gibt Orte für Konzentration und Ruhearbeit. Business-Center sind als Anlaufstelle (Empfang, Poststation, Aufbewahrungsort für Rollcontainer) eingerichtet, Lounge als Rückzugsort und für informellen Austausch.
Weitere Infos: z. B. www.buero-forum.de www.ergo-online.de www.vbg.de
(3) Arbeitsraumgestaltung
In der Arbeitsraumgestaltung haben insbesondere Beleuchtung und Lärmentwicklung eine große Bedeutung. Die Ausstatter von IT-Systemen sollten darauf achten.
Arbeitsraumgestaltung
Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung werden durch bessere Gestaltung des Arbeitsraumes und damit durch optimale Beleuchtung, Lärmreduzierung, behagliches Raumklima und Farbgestaltung erhöht.
Beleuchtung
Sehverhältnisse optimal angepasst an Sehaufgaben, mindestens 500 Lux (Licht) an Beleuchtungs- stärke vorgeschrieben, Tageslicht effektiv nutzen. Die Beleuchtung sollte parallel zum Fenster an der Raumdecke in optimaler Höhe angebracht sein und mit einem integrierten Dimmer ausge stattet sein, um die Intensität je nach Tageslichteinfall anpassen zu können. Direkte und indirekte Beleuchtung einsetzen. Blendungen durch Sonneneinstrahlungen, Spiegelungen auf hellen Flächen vermeiden. Gleichmäßige Beleuchtung durch warmweiße oder neutralweiße Lichtfarben erreichen.
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Lärmentwicklung
Jedes Geräusch, dass der Mensch als unerwünscht laut empfindet, wird als Lärm bezeichnet. Der Schalldruckpegel wird in Dezibel (dB) gemessen. Der Zusatz (A) zeigt an, dass die Messung auf das menschliche Gehör bezogen ist. Schallpegel bis 30 dB (A) sind optimal, bis 40 dB (A) sehr gut, bis 45 dB (A) gut, über 55 dB (A) zu hoch. Geräte (Rechner, Drucker, Kopierer, Faxgeräte) mit einer möglichst geringen Geräuschentwicklung einsetzen. Von mehreren Beschäftigten benutzte Geräte möglichst an einem zentralen Ort in einem separaten Raum aufstellen.
Weitere Infos: www.baua.de www.buero-forum.de www.ergo-online.de www.bghm.de www.vbg.de (insbesondere die Informationen BGI 650 Bildschirm- und Büroarbeitsplätze”, BGI 5001 Büroarbeit – sicher, gesund und erfolgreich”, BGI 5128 Arbeitsstätten sicher planen und gestalten”, BGI 5050 Büroräume planen”)
Bei der Gestaltung der Arbeitsmittel und Arbeitsprozesse sind insbesondere ergonomische, ökologische und gesundheitliche Anforderungen zu berücksichtigen (siehe auch die Kapitel 2.3.2 ff.).
✓ Kompetenzcheck
1 Geben Sie Beispiele, wie heute moderne Büroumgebungen eingerichtet werden.
2 Nennen Sie Beispiele, in welchen Fällen Anforderungen zur Arbeitsplatzgestaltung besonders unter- sucht werden sollten.
3 Bearbeiten Sie im Arbeitsbuch Aufgabe 4 der Lernsituation 1 und geben Sie Veränderungen zu den Arbeitsplatzumgebungen an.
2.2.2 Marktgängige IT-Systeme vorstellen
Sie sollen moderne marktübliche IT-Systeme beschreiben oder präsentieren.
IT-Systeme für den Endverbraucher und Standardsysteme werden heute überwiegend über Discount- fachmärkte und Internetportale angeboten. Für den Fachhandel sind die Handelsspannen (Differenz zwi- schen Einstandspreis und Verkaufspreis) so gering, dass häufig nur Geschäfts- und Profikunden bewor- ben werden. Auch Behörden und Organisationen erhalten ihre Ausstattung i. d. R. von Fachhändlern und IT-Systemhäusern sowie auf diese Kunden spezialisierte Internetanbieter. Aufgrund der Vielfalt der mög- lichen Dienstleistungen haben Anbieter häufig unterschiedliche Schwerpunkte im beratungsintensiven IT-System-Geschäft gesetzt. Für Kunden oder Auftraggeber ist es daher eine Herausforderung, möglichst den kompetentesten Anbieter mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis zu finden. Für spezielle IT-An- wendungen und für größere IT-Systeme müssen entsprechend den Anforderungen der Auftraggeber IT- Systeme speziell konfiguriert werden. Hierzu sind i.d.R. gute Kenntnisse über das Umfeld und die Arbeitsgebiete des Auftraggebers notwendig.
Konfiguration
Konfiguration ist die Zusammenstellung, Einstellungen und Abstimmungen von Komponenten, Geräten und Programmen in Bezug auf die Anwendungen – je nach Verwendung als Feststellung des Istzustands (Ist-Konfiguration) bzw. des gewünschten Sollzustands nach der Zielsetzung des Auftraggebers (Soll-Konfiguration).
Das Angebot an IT-Systemen und Komponenten (Hard- und Software) ist so groß, dass große Spezial- messen veranstaltet werden müssen, um Fachbesucher zu erreichen. Spezielle Vergleichsportale im Internet.
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Internet informieren über das vielfältige Angebot. Es wird geschätzt, dass weit über 10000 unterschied liche Anwenderprogramme im IT-Markt angeboten werden.
Datenverarbeitung dient der Verarbeitung erfasster oder gespeicherter Daten. Diesem sog. E-V-A-Prinzip (Eingabe-Verarbeitung – Ausgabe) folgend kann man Komponenten der IT-Systeme zuordnen. Die Verar beitung übernimmt die Zentraleinheit (CPU) mit ihren Pro- zessoren, internen Arbeitsspeichern, Steuer- und Kommuni- kationseinheiten (siehe Kapitel 2.1 und Kapitel 2.3).
Eine Betriebssoftware, Betriebssystem genannt, steuert die Verarbeitung und Bereitstellung der Daten intern und ex- tern. Die Geräte zur Eingabe, Ausgabe und externen Spei- cherung werden im Sammelbegriff als Peripheriegeräte (in der Umgebung zum Zentrum) bezeichnet. Bevor Daten ver- arbeitet werden können, müssen sie über eine Eingabeein- heit erfasst werden. Die Ergebnisse der Datenverarbeitung werden in vielfältiger Weise über externe Ausgabeeinheiten ausgegeben. Externe Speichereinheiten dienen der länger- fristigen Speicherung von Daten und sind daher sowohl Ein- gabe- als auch Ausgabeeinheiten (siehe Kapitel 2.4 ff.).
(1) Bauformen und Spezifikationen von Arbeitsplatzcomputern
Aufgrund der unterschiedlichen Wünsche der Anwender an den Arbeitsplätzen haben sich sehr viele Bauformen entwickelt. Laufend passen sich Hersteller an den Bedarf an. Folgende Bauformen werden je nach Einsatzbereich gesucht und müssen daher von Fachberatern zielgenau gewählt und konfiguriert werden. In den folgenden Kapiteln werden Spezifikationen angegeben.
Bauformen für Arbeitsplatzcomputer und Smart Devices am Arbeitsplatz
Serververnetzung möglich
Serververnetzung notwendig
Kommunikationsnetz notwendig/sinnvoll
Stand-Alone PC haben nicht nur eine CPU, sondern können auch die Anwenderprogramme selbstständig ausführen. Je nach Ausstattung vom Stick-PC bis zum Big-Tower-PC sind sie selbstständig leistungsfähig. In der Leistungsfähigkeit wird bei Tower-PC zwischen Desktop-PC (Standard) und Workstation unterschieden.
PC-Vergleich
Desktop-PC, Laptops
CPU
normal bis schnell
Speicher
4 bis 8 GB
Grafikkarte
onboard (preiswert, Standardleistung)
Einsatz
Office und Geschäftsprogramme Standardlizenzkosten
Workstation
CPU
viele Kerne, hoch getaktet
Speicher
groß mit > 8GB
Grafikkarte
zertifiziert, leistungsstark
Einsatz
Multimedia/Design, Bildbearbeitung, Gaming: hohe Lizenzkosten CAD,Videobearbeitung
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Stick-PC können mit portablem Betriebssystem und portablen Apps flexibel überall für kurze Zeit einen eigenen Rechner mit Anwendungen bieten. Mini-PCs können i. d. R. auch an Daten- und Kommunikations- netze angeschlossen und damit auch wie ein Rechner im Netzwerk eingesetzt werden.
Thin Clients und Zero Clients sind eine besondere Betriebssystemanwendung, die einen Server benötigt und von dort Anwendungen bereitgestellt bekommt. Durch diesen Systemansatz können sehr einfache Rechner und auch ansonsten nicht mehr einsetzbare Altgeräte verwendet werden. Thin Clients haben als Geräte eingeschränkte Speichermöglichkeiten. Dies zwingt Anwender, Daten zentral auf Servern abzu- legen. Dadurch sind Datenschutz, Datensicherheit und Systemzuverlässigkeit besser, Wartungskosten sind niedriger (vgl. Kapitel 2.7). Bei einem Zero Client handelt es sich um eine besonders schlanke Form eines Thin Clients. Er ist zur Bereitstellung seiner Funktionen vollständig von einem Server abhängig und besitzt keinen lokalen Anwenderspeicher. Nachteil ist, dass Clientanwendungen offline (ohne Netzanbin- dung) nicht verfügbar und Latenzzeiten (Verzögerungszeiten) durch Netzbelastungen möglich sind.
Mit Apps auf Smartphones, Smart-Home-Anwendungen sowie in Smart Factories werden immer mehr Smart Devices (digital vernetzte Einheiten) eingesetzt. Damit werden Kleinst-Computer als kleine intelligente Systeme in Maschinen, Werkzeugen und Anlagen eingebaut, die vernetzt mit Computersystemen interagieren, die Arbeit an Arbeitsplätzen digital unterstützen. Arbeitsplatzsysteme unterscheiden sich in der Leistungsfähigkeit der Zentraleinheit und den angeschlossenen externen Geräten.
Für IT-Hardware sind allgemein vielfältige Kriterien bzw. Spezifikationen zu prüfen. In den folgenden Kapiteln wird jeweils zu den Komponenten genauer darauf eingegangen, zu Netzwerkprodukten in Lernfeld 3, zur IT-Sicherheit in Lernfeld 4, zur Servicequalität in Lernfeld 6.
Hardwarespezifikationen und kriterien
Quantitative Größen (messbare, objektive Größen)
Volumen, Kapazität, Gewicht, Sparsamkeit in den Ressourcen, Energie- sparsamkeit, Geräuschentwicklung, Temperatur und Wärmeentwicklung, Schnelligkeit, Geschwindigkeit, Performance, Stabilität
Qualitative Größen (schwer messbare, subjektive Größen)
Passende Formate, Formfaktor, Kompatibilität, Erweiterbarkeit, Design,
Ergebnisqualität, z. B. Druckqualität beim Drucker, Robustheit, Latenzzeit
Vergleiche
Testergebnisse, Benchmark-Ergebnisse (Vergleiche mit gleichwertigen Produkten), Stresstests, Last-Tests, Worst-Case-Tests, Ranglisten
Für die Zufriedenheit des Anwenders ist neben der Auswahl der richtigen Hardware-Komponenten die Wahl der richtigen Anwenderprogramme (Software) von Bedeutung. Bei mehreren zehntausend verschiedenen Softwareangeboten ist die Wahl schwer und nur bei gezielter Recherche und eingegrenztem Vergleich zeitnah durchzuführen.
✓ Kompetenzcheck
1 Recherchieren Sie nach den verschiedenen Bauformen und präsentieren Sie die Ergebnisse.
2 Verteilen Sie im Bewerbungsverfahren die oben angegebenen Fachbegriffe und lassen Sie diese Fachbegriffe dann reihum von den ausgewählten Personen mit eigenen Worten kurz erläutern.
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(2) Übersicht marktgängiger IT-Systeme
Die folgende Tabelle soll eine erste Übersicht über marktgängige oder marktübliche IT-Systeme und IT-Komponenten sowie Unterscheidungsmerkmale geben. In den folgenden Kapiteln wird auf einzelne Komponenten (z. B. Hauptplatine, Prozessor, Festplatte, Monitor, Tastatur, Drucker, Scanner) genauer ein gegangen.
Marktgängige IT-Systeme
Kriterium Unterscheidungen, Varianten
Konfiguration
Standardsysteme (für einen gewöhnlichen Gebrauch erstellt, Standardkonfigura tion); speziell konfigurierte Systeme (für einen speziellen oder besonderen Gebrauch erstellt und eingestellt)
Aufgaben
Desktopsysteme, Laptops und Notebooks als Standardsysteme und leistungs- starke Workstation (leistungsstarke Arbeitsplatzsysteme), Server (Dienstleistungs- systeme in der Vernetzung), Embedded Systems (in Maschinen und Anlage einge- bettete IT-Systeme) und IoT (Internet of Things)
Einsatz privat
Office-Anwendungen, IT-Kommunikation, Hobbybereiche, z. B. elektronische Spiele und Vereinsanwendungen, Smart-Home-Anwendungen
Einsatz in Unternehmen
Office und Management, Einsatz nach Unternehmensbereichen (z. B. Systeme für Forschung und Entwicklung, Beschaffung, Produktion, Handel und Vertrieb, Lager- haltung und Logistik, Service, Personalwesen/Human-Resources, Schulung/ Training, Dienstleistung, Verwaltung, allgemeine Infrastruktur, für Gebäude- management und IT)
Bestandteile des IT Systems
Funktionen
Betriebssysteme, Anwendungssysteme, Informationssysteme, Kommunikationssysteme, Verwaltungssysteme, Steuerungssysteme, Datenverwaltungssysteme, Sicherheitssysteme u.a.
Konfiguration
Standardsysteme (für gewöhnlichen Gebrauch erstellte Standardkonfiguration), speziell konfigurierte Systeme
Größe
Mikrocomputersysteme, Großrechner bzw. eine Großrechenanlage (Mainframe
Computer), Hochleistungssysteme (Supercomputer)
Vernetzung
Einfache Systeme, Einplatzsysteme (eventuell vernetzt über WLAN oder Bluetooth), vernetzte Systeme und Mehrplatzsysteme verkabelt im LAN (Local Area Network), online über WLAN
Ausdehnung des Netzwerkes
Bei einem großen Computernetzwerk über Länder und Kontinente spricht man von einem Wide Area Network (WAN), bei einem Netzwerk über Städte und Regio- nen von einem Metropolitan Area Network (MAN). Eine Vernetzung von IT-Syste- men beschränkt auf einen lokalen Bereich vor Ort (Betrieb, Behörde, Einrichtung Haushalt o.Ä.) wird als Local Area Network (LAN) bezeichnet. Im LAN können jedoch auch 1000 angeschlossene Systeme vernetzt sein, es kann kabelbasiert oder kabellos realisiert werden. Ein WLAN (Wireless Local Area Network) ist ein Funknetzwerk mit einem speziellen Funknetzstandard (der Normierungsreihe IEEE-802.11x). Es ermöglicht den einfachen Netzzugang für mobile Endgeräte wie z. B. Notebooks, Tablets oder Smartphones (im Ausland als Wi-Fi = Wireless Fidelity bezeichnet).
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Marktgängige IT-Systeme
Kriterium Nach Nutzungs-/ Lizenzmodell allgemein Unterscheidungen, Varianten
On-Premises (On-Prem): Installation, Lizensierung, Anwendung und Manage- ment des Rechenzentrums (Servers) oder Computers vor Ort Cloud: Vernetzung mit Rechenzentren und Diensten über das Internet-Instal- lation, Lizensierung und Management über ferne Dienstleister (Cloudanbieter)
Software- lizenzen
nicht jedoch die Veränderung (Quellcode nicht verfügbar), enthält häufig
eingeschränkte Funktionen.
Spezielle Systeme
Cloudsysteme, Kl-Systeme (künstliche Intelligenz bzw. Al für Artificial Intelligence), Big-Data-Systeme, ERP-Systeme, Datenbanksysteme, Datenschutz- und IT-Sicherheitssysteme, Hochverfügbarkeitssysteme, Lernsysteme, Datensicherungssysteme u. a.
Infos
Vergleichsportale, z. B. www.capterra.com.de www.it-bestenliste.de www.suitapp.de www.trusted.de
IT-Anbieter, z. B. Systemhäuser, größere Systemanbieter für Hard- und Software, z. B. Dell, HP, Lenovo.
Kompetenzcheck
Was ist richtig?
Information und Recherche Beispiele (Stand: 31.03.2020)
Fachportale, Blogs, Zeitschriften, Test, Foren, Verbände, IT-Werbung
www.beliebte-foren.de www.bitkom.org www.bitmi.de www.channnelpartner.de www.cio.de www.computerbase.de www.drwindows.de www.expertentesten.de www.fachinformatiker.de www.fachzeitschriften.de www.golem.de www.giga.de www.hardwareluxx.de www.hardwarevergleich24.de www.heise.de www.informatikerboard.de www.it-business.de www.it-zoom.de www.itwissen.info www.pc-erfahrung.de www.pcgameshardware.de www.softguide.de www.softwarecheck.de www.tecchannel.de www.tweakpc.de
Hardware-Test- und Diagnosetools
Diagnoseprogramme und Check- und Monitoringsysteme zum Testen von Hardware-Komponenten, z. B. CPU-Leistung, Energieverbrauch, z. B. hwinfo, pc-wizard, speccy, vgl. z. B. www.wintotal.de
✓ Kompetenzcheck
1- Diskutieren Sie über die oben angegebenen Informationsportale, recherchieren Sie selbst dazu und erstellen Sie gemeinsam eine Prioritätenliste der TOP 10.
2- Erläutern Sie im Arbeitsbuch mit Aufgabe 5 der Lernsituation 1 marktgängige Systeme mit einem passenden Begriff.
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2.2.3 Das Leistungsportfolio im IT-Bereich präsentieren
Sie sollen das Leistungsportfolio des Ausbildungsbetriebes präsentieren.
| Systemhaus | Ausbildung | Portfolio | Social Responsibility |
Leistungsportfolio
IT-Service
Cloud-Hosting
Server und Storage
IT-Infrastrukturen
IT-Beratung
IT-Solutions und Expertise in der Systemhausgruppe
Im Systemhaus JIKU besteht das Leistungsportfolio ausschließlich aus IT-Produkten und IT-Dienstleistungen. In Unternehmen mit IT-Abteilungen sind die Mitarbeiter der IT-Abteilung Dienstleister der anderen Abteilungen und deren Mitarbeiter. Die Mitarbeiter sind dann interne Kunden der IT-Abteilung. Daher sind viele Anforderungen an IT-Mitarbeiter ähnlich zu betrachten.
Das gezeigte Leistungsportfolio des Systemhauses JIKU enthält viele Fachbegriffe, die zunächst genauer erfragt oder recherchiert werden müssen. Bereits nach kurzer Zeit werden diese Fachbegriffe geläufig sein, da sie im beruflichen Alltag häufiger genannt werden.
✓ Kompetenzcheck
1- Diskutieren Sie über das Leistungsportfolio von JIKU. Von welchen Kunden und Abteilungen werden. aufgezeigte Leistungen benötigt?
2- Bereiten Sie die Präsentation des Leistungsportfolios Ihres Ausbildungsbetriebes vor und bearbeiten Sie die Aufgabe 6 der Lernsituation 1 im Arbeitsbuch.
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2.3 Auswahlkriterien zu IT-Produkten allgemein unterscheiden
Sie sollen zunächst Auswahlkriterien für IT-Produkte und -leistungen allgemein unterscheiden.
2.3.1 Qualität und Leistungsfähigkeit von IT-Systemen und IT-Services beschreiben
Sie sollen mit Beispielen die Ziele nach Qualität und Leistungsfähigkeit allgemein erläutern.
Über das Qualitätsziel allgemein in Unternehmen werden Kompetenzen in Lernfeld 1 und Kapitel 133 vermittelt. In diesem Lernfeld wird bezogen auf die Beschaffung von IT-Systemen für Arbeitsplätze insbesondere in den Kapiteln 2.3.2 sowie im Kapitel 2.9.3 weitergehend eingegangen. Inwieweit ein Qualitätsanspruch durchgesetzt werden kann, ist auch von der vertraglichen Vereinbarung abhängig (siehe Kapitel 2.9.4).
Funktioniert die IT nicht, geht häufig in vielen Unternehmensbereichen nichts mehr. Mit zunehmender Digitalisierung werden IT-Ausfälle in Zukunft noch gravierendere Folgen haben. Für Unternehmen und Organisationen ist es daher wichtig, ein hohes Qualitätsniveau und ein gutes Qualitätsmanagement sicherzustellen. Der Qualitätsanspruch bezieht sich nicht nur auf die Leistungen (Produkte, Dienstleistungen), sondern auf alle Prozesse zur Leistungserstellung. Was allerdings Qualität ist, hängt nicht selten vom Betrachter ab. Qualität ist ein relativer Anspruch an die Erfüllung von Spezifikationen der Produkte und Leistungen, abhängig von den zugrunde liegenden Gesetzen, Normen und Vereinbarungen. Ein Mangel liegt daher nur dann vor, wenn die Lieferung und Leistung nicht wie vereinbart erfolgen bzw. ohne konkrete Spezifikation im Vertrag nicht für die gewöhnliche Verwendung geeignet sind.
Qualität und Mängelarten
Qualitätsbegriff
Mängelarten
nach dem Ausmaß
Mängel
Sachmangel § 434 BGB
nach der Erkennbarkeit
Mängel
Rechtsmangel § 435 BGB
Qualitätsmangel
Quantitätsmangel
Artmangel
Stufen der Vereinbarung
1- vertraglich vereinbart
2- vertraglich voraus- gesetzte Verwendung
3- gewöhnliche Verwendung